Lange Nacht der ukrainischen Literatur

MSB Belorusets Honorarfrei_© Olga Tsybulska

Lange Nacht der ukrainischen Literatur

Theaterhaus Jena, Jena

„Natürlich können Bücher den Krieg nicht beenden. Aber Bücher können dir im Krieg helfen, du selbst zu bleiben, dich nicht zu verlieren, nicht unterzugehen.“ (Serhij Zhadan)

Täglich wird in den Medien über den Krieg in der Ukraine berichtet, sind wir mit Bildern der Zerstörung und des Grauens konfrontiert. Der Angriffskrieg, den Russland seit Februar diesen Jahres gegen die Ukraine führt, hat unsere Gewissheit von einem dauerhaften friedlichen Europa zerstört und lenkt unseren Blick neu auf den Osten unseres Kontinents.
In unserer diesjährigen Langen Nacht, die nach der Coronapause endlich wieder stattfinden kann, wollen wir die Literatur der Ukraine erkunden und mit ukrainischen und deutschen Autorinnen und Autoren historische und gegenwärtige Einblicke gewinnen, die Mehrsprachigkeit des Landes genießen und Anteil an den generationsübergreifenden Gewalterfahrungen nehmen.
Die Cellistin Anja Lechner spielt Musik des 84jährigen Komponisten Valentyn Sylwestrow, der zu Beginn des Ukraine-Krieges von Kyjiw nach Berlin geflohen ist. Claudia Dathe stellt die mehrsprachige Literatur der Ukraine vor, u.a. mit Texten von Ossyp Turjanskyi, Mychail Semenko, Debora Vogel, Igor Pomeranzew und Tanja Maljartschuk, die von Rosa Falkenhagen und Janus Torp vorgetragen werden.
Nancy Hünger, Uljana Wolf und Ulrike Almut Sandig berichten davon, welchen Einfluss ihre Reisen in die Ukraine auf ihr Schreiben hatten, und lesen eigene und ukrainische Texte. Die Kyiwer Schriftstellerin und Fotografin Yevgenia Belorusets liest aus ihrem aktuellen Tagebuch „Anfang des Krieges“ und wird im Gespräch zu erleben sein.
Höhepunkt des Abends ist ein Auftritt von Serhij Zhadan, dem Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2022, der mit seiner Ska-Band „Zhadan i Sobaky“ ein Konzert geben wird. Sie machen auf ihrer Deutschland-Tournee eigens in Jena Station.

Die Lange Nacht der ukrainischen Literatur ist ein Kooperationsprojekt des Lese-Zeichen e.V., des Jenaer Theaterhauses, des Neuen Lesehallenvereins e.V., des Fördervereins radio okj e.V. und des Vereins „Jazz im Paradies“ e.V. mit JenaKultur, der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V; unterstützt wird es durch den Carl-Zeiss-Förderfond, die Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen und die Sparkassenstiftung Jena-Saale-Holzland.

Samstag, 8. Oktober 2022, Theaterhaus Jena, 18.00 Uhr - 23.00 Uhr
Eintritt: 15,- €
Ermäßigt: 8,- €

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