DAS KONDENSAT

Foto: Dovile Sermoka

DAS KONDENSAT

Cafe Wagner, Wagnergasse 26, Jena

Jubiläumskonzerte- 45 Jahre Jazz im Paradies

Gebhard Ullmann (soprano and tenor saxophones, looper, fx)
Oliver Potratz (electric basses, fx)
Eric Schaefer (drums, modular synthesizer)

Ein Kondensat entsteht beim Übergang eines Stoffes in einen anderen.
Es geht ums Eindampfen, Komprimieren und Verdichten. Lauter Vokabeln, die den Bandnamen des Trios rechtfertigen und diese wahrlich neue Musik beschreiben.

Ihr Programm, das sich auch auf der aktuellen CD wiederfindet, ist eine sinnliche elektroakustische Improvisationsgeschichtein elf Kapiteln. Das Kondensat springt ab aus dem Museum in ein Jetzt jenseits diverser orthodoxer Lehren.  Jazz ist das auch, aber nur unter anderem. Neugier ist die Gier nach Neuem.  Darum geht es hier mit mal rockig-punchigem, mal melodiös-balladeskem Zugriff, generiert mit neuen Medien in neuen Kontexten.

Gebhard Ullmann hat jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit modifizierten Klängen, mit denen er hier seine Sopran- und Tenorsaxofone mal durchs Dickicht schlängelt,  mal im luftigen Raum empor schweben lässt, dann wieder zupackend auf den Punkt bringt.  Der E-Bass von Oliver Potratz kann dunkel dräuen und markant grundieren oder zu wunderbaren Linien abheben. Mal mächtig und mal filigran gießt er ein Fundament.

Eric Schaefers Drumming als druckvoll, dringlich und dynamisch zu beschreiben wäre eine Untertreibung.  Längst hat er sich in die erste Reihe europäischer Schlagzeuger getrommelt. In der Summe ergibt das eine Berliner Band der Superlative und ist doch mehr als die Addition ihrer Teile.  Das Kondensat ist eine der spannendsten Trioformationen, die momentan zu erleben ist.‘ Angela Ballhorn in Jazz’n’more Sven Thielmann in Fono Forum: ‚Die live eingespielte Mensch-Maschine-Interaktion, die seit ihrem grandiosen gleichnamigen Erstling als ‚Das Kondensat firmieren‘ ist hoch-emotionale Überwältigungsartistik par excellance. Dynamisch rasant verbinden sich hier elektronische Spielereien homogen mit aberwitzigen Drum’n Bass Strukturen, über denen das fabelhaft angeraute Gebläse förmlich fliegt.‘

Concerto from Austria: ‚Das pocht und pulsiert, das schreit und flüstert, das knallt in die Magengrube und wird gleich darauf lyrisch zart.‘

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