Die Hypochondrische Ängste

Foto: Steffi Narr

Die Hypochondrische Ängste

Cafe Wagner, Kochstr. 2a, Jena

Jorinde Minna Markert (lyrics, voc)
Jan Frisch (git)
Volker Heuken (vibes)
Philipp Martin (composition, bass)
Fabian Stevens (drums)


‚Hypochondrische Ängste‘ nahmen 2022 ihr Debutalbum auf und spielten, zusammen mit Performerin Maike Hautz, bei den Leipziger Jazztagen, und werden 2023 u.a. beim leipJazzig Festival und beim Bezau Beatz zu Gast sein. ‚Real Authentic Berlin Street Love‘ wird im September 2023 bei Viel Erfolg mit der Musik bei Viel Erfolg mit der Musik veröffentlicht.

Hypochondrische Ängste spielen eine Art kaputte Popmusik mit System. Die Protagonist:innen spielen miteinander nebeneinander, während assoziative Wortkaskaden die Gleichzeitigkeiten einer hektischen Gegenwart nachempfinden. Immer gleichermaßen kurz vorm Umfallen wie nah am Ausbalancieren. Aufs Äußerste wird hier aus dem Takt geraten und draußen geblieben, auf's Virtuoseste stur aneinander vorbei gegrooved und mit vereinter Kraft ein Zahnradwerk betrieben, dessen Zähnchen nicht einrasten wollen. Das Projekt zeugt von dem Versuch, Text und Musik zusammen zu bringen, ohne Songs zu machen. In Ermangelung eines geeigneteren Wortes nennen wir die Nicht-Songs "Songs" - also mit Anführungszeichen! Sowieso gehört einiges von den Erzeugnissen Der Ängste in Anführungszeichen: So ist unter den "Songs" etwa ein "Kanon", ein "Rap", ein "Rockabilly" und auch mal ein "Karneval" zu entdecken. Textthematisch führen uns Die Ängste mal in ein gottseidank-versunkenes Wunderland namens "Deutschlantis", mal in Bubbleteashops, mal in die düstere Tiefe von U-Bahnhöfen oder die luftige Höhe von RyansHair in der ReinenAir. (HÄ!, 2023)

Jorinde Minna Markert folgt man in eine Art Wendeltreppe des Turms zu Babylon. Jeder Text und damit jeder Track ist ein Fragment aus einem größeren Übertext, ein kurzes Innehalten auf den obligatorischen Treppenabsätzen, die man erklimmt.  Es reagieren atmend und sehnsüchtig aufeinander die Instrumente und lassen die Texte bisweilen stotternd, manchmal sehr smooth ein. Da wird es hypnotisch und hymnisch und groß. Philipp Martin führt in seine Kompositionen ohne tatsächlich einen Weg zu weisen. Er lässt geschehen und verspricht ein großes Feuer am Ende, an dem alle zusammenkommen und sich wärmen können.
(Nora Gomringer, 2023)

VIDEO
https://youtu.be/lbxq4aCCKYs
https://youtu.be/WP_i9Z9jjvo

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