Normalerweise schreiben Bands Musik daheim und gehen dann damit on the road. Im Fall Görda lief das umgekehrt. Sophia (Gesang, Cello, Keys) und Annelie (E-Bass, Flöte) verließen ihr Nest in Kiel, um sich in die Ferne zu verabschieden. Sie landen in einer neuseeländischen Fußgängerzone und absolvieren dort ihre ersten informellen Gigs, um die Residenz auf einem nahegelegenen Campingplatz zu finanzieren. Mittlerweile wurde der Tour-Kombi auf dem Schrottplatz geparkt (RIP), ein Jazzstudium beendet und die 20 Dollar Gitarre verabschiedet. Die Arrangements sind ausgefeilter und dazugekommen sind E-Bass, Querflöte, Cello, Synthesizer, Sample Pad und eine Loop Station. Falls man an dieser Stelle vorsichtig nachrechnet, kann man sich auf ihren Konzerten davon überzeugen, dass Görda das alles zu zweit live spielen. Sie lassen einen aber gar nicht dazu kommen, davon eingeschüchtert zu sein, denn diese unterschiedlichen Klangfarben fließen neben-und ineinander in einen Sound, dem man seine Cleverness zwar anhört, der sie aber nie raushängen lässt - verknallt in die eigenen Melodien und durch die Loop Station immer wieder tanzbar. Diese Songs zeigen sich als eine schillernde Kreuzung aus Alternative Pop und Jazzy Songwriter. Ihre Geschichten zwischen Tagtraum und Ekstase bleiben noch lange nach der letzten Zeile im Kopf. Görda haben sich inzwischen in Leipzig niedergelassen, eine EP veröffentlicht und brüten derzeit am ersten Album.