02.05.2024_19:00 Uhr_ Stadtkirche St. Marien Greiz
Eine mittelalterliche Melodie von Hildegard von Bingen. Moderne freie Improvisationen. Eine nach unten oktavierte Flöten-Sonate von C.P.E. Bach. Meditative Drones und Ambient-Klänge. Wer das kurz hintereinander hört, befindet sich entweder in einer völlig verrückt gewordenen Zeitmaschine mit Schluckauf. Oder in einem Konzert von Maxine Troglauer. Klassik, Jazz, zeitgenössische Musik – für die 1995 in Wiesbaden geborene Bassposaunistin sind das keine penibel voneinander abzutrennenden Bereiche. Sondern organisch miteinander verbundene Resonanzräume, die ihr als Heutige die Möglichkeit zu einem selbstbewussten Dialog mit der Vergangenheit geben. Und das auf einem Instrument, dessen unauffällige Rolle als tiefe Stimme im Hinter- und Untergrund eigentlich streng festgelegt zu sein scheint: der Bassposaune. Nach einem zweijährigen Masterstudium an der Manhattan School of Music, New York City, lebt sie nun als freischaffende Musikerin in Berlin.
Den Besucher:innen des JazzWerks und allen aus der Region wird der andere Gast des Abends auf jeden Fall ein Begriff sein! Ralf Stiller begleitet Maxine Troglauer an der noch frisch renovierten Orgel. Ralf Stiller wurde im Thüringischen Königsee geboren und absolvierte ein Studium an der Hochschule für Kirchenmusik in Halle an der Saale, welches er später an der Musikhochschule Weimar unter Prof. Lothar Seyfarth, Ehrendirigent der Vogtland Philharmonie, im Hauptfach Orchesterdirigieren sowie mit einem Zusatzstudium für Orgel und Improvisation erweiterte. Neben unzähligen Zwischenstationen ist er schließlich seit Sommer 2013 der Stadt- und Kreiskantor an der Stadtkirche St. Marien Greiz und im Kirchenkreis Greiz, wo er regelmäßig Solo- und Konzerte mit Kantaten- und Jugendchor sowie mit der Vogtland Philharmonie gibt.
Beim JazzWerk #25 werden die beiden Musiker:innen zusammen aufspielen und lassen das Publikum teilhaben an einer außergewöhnlichen Begegnung zweier Instrumente, die sonst eher getrennte Wege gehen. Dabei handelt es sich um ein aufeinander Zugehen – nicht nur im musikalischen Sinn – es ist auch ein Ausloten gesellschaftlicher Beziehungen über Zuhören und Lauschen in den Stimmungen des Anderen. Ein musikalisches Projekt speziell für diesen Eröffnungsabend des 25. JazzWerk-Festivals entwickelt.