MICHAEL RIESSLER:   THE MACHINE

Foto: ©Radlwimmer

MICHAEL RIESSLER:   THE MACHINE

Cafe MVZ Wagner//Kochstrasse 2a, Jena

Michael Riessler, bcl, comp.
Lorenzo Riessler, drums, samples

aktuelles Video: https://www.youtube.com/watch?v=TZSK1bslea4

Das neueste Projekt des Bassklarinettisten und Komponisten Michael Riessler ist inspiriert von der Science-Fiction Novelle von E.M Forster „The Machine Stops“ (1909), in der die Idee des Verschmelzens von Digitalem und Analogem vorweggenommen wird. Riessler beschäftigt dabei die Idee der Gleichzeitigkeit von Digitalem und Analogem, von Komplexem und Minimalistischem, von Erschaffung und Zerstörung, von Wiederholung und Überraschung, von Utopie und Dystopie. Und es geht um ein rätselhaftes Narrativ der Kontingenz. Dem Algorithmus die Eindeutigkeit zu nehmen und musikalische Pläne und Vorhersagen zu unterlaufen ist das zentrale Thema. In der live-Performance von Bassklarinette und Drums triggert Lorenzo mittels Pads eine gesampelte Phantom Band, bestehend aus Drehorgel, Cello, Klavier, Trompete und Geräuschen an. Zusammen mit den live gespielten Instrumenten ergeben sich überlagernde groove-loops, Maschinen/Instrumentenklanggebilde, minimalistisch/komplex, von hoher Intensität.
Im Duo mit seinem Sohn, dem jungen, am London College of Music ausgebildeten, inzwischen in Berlin lebenden Perkussionisten Lorenzo Riessler hat er schon Stummfilme vertont oder den französischen Drehorgelvirtuosen Pierre Charial begleitet. Nunmehr sind Vater und Sohn, beide hochvirtuos an ihren Instrumenten, mit ihrem aktuellen, durch den Science-Fiction-Klassiker „The Time Machine“ von H. G. Wells inspirierten Projekt zu erleben.

 

Der Bassklarinettist Michael Riessler gilt als einer der „virtuosesten Instrumentalisten und kreativsten Komponisten“(Süddeutsche Zeitung). Im Duo mit seinem Sohn, dem Schlagzeuger Lorenzo, der die gesampelten Patterns einer Phantom Band triggert, kreieren sie eine Musik von hoher Dichte und intensiver, rhythmisch komplexer Energie.

Bauteile der Komposition bestehen aus Instrumentalklängen (Klavier, Cello, Drehorgel, Bassklarinette, Schlagzeug und mechanischen und elektrischen Geräuschen), die ins Digitale übersetzt , durch diverse Überlagerungen den rhythmisch-melodischen Puls bestimmen.

Der Bassklarinettist Michael Riessler ist einer der vielseitigsten deutschen Komponisten und Musiker. Er bewegt sich zwischen Jazz, Neuer Musik und avancierter Folklore, konzertierte einst mit Siegfried Palm und Aloys Kontarsky wie auch mit der Kölner Saxophon Mafia und dem Orchestre National de Jazz, mit Carla Bley und Terry Bozzio. Er spielte etwa mit Drehleierspieler Valentin Clastrier und dem Tamburinspieler Carlo Rizzo im Trio, arbeitete mit Komponisten der Neuen Musik wie Mauricio Kagel, Vinko Globokar, Steve Reich, Karlheinz Stockhausen, John Cage, Helmut Lachenmann und Dieter Schnebel, komponierte Theater-, Ballett- und Filmmusik, produzierte Hörspiele, dozierte bei den Darmstädter Ferienkursen. 2009 wurde er zum Professor für Jazz an der Hochschule für Musik und Theater München ernannt. Riessler wurde bei Donaueschinger Musiktage wie der Münchener Biennale oder bei den Jazzfestivals in Berlin und Saalfelden aufgeführt und u.a. mit dem SWF-Jazzpreis wie dem Preis der deutschen Schallplattenkritik geehrt …

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